Sattgrüne Wiesen, faszinierende Heidelandschaften, stille Teiche, ursprüngliche Wälder und natürlich beeindruckende und mystische Steine – so präsentiert sich unser wunderbares Waldviertel. Wir wollen euch in diesem Beitrag zwei der schönsten Wanderwege in unserer Nähe vorstellen. Besonders spannend finden wir natürlich die Naturdenkmäler, denn schöne Steine gibt es nicht nur bei uns im Steinbruch.
Der Wackelsteinweg
Im Schremser Wald östlich von Amaliendorf befindet sich der Wackelstein auf der Anhöhe „Frühappel“. Der Wanderweg zu einem der bekanntesten Naturdenkmäler unserer Gegend startet am Hauptplatz von Schrems und führt über die „Lange Furt“ vorbei an der Hubertuskapelle und dem Johannesbild in den Schremser Wald.
Inmitten eines Steinkreises aus Granitsteinen liegt der 3,5 Meter hohe und 5 Meter lange Wackelstein. Unter ihm liegt ein zweiter flacher Granitstein und so kann er zum Wackeln gebracht werden, wenn er an der richtigen Stelle berührt wird.
Die Sage erzählt, dass einst der kleine Stein und der Wackelstein nebeneinander lagen. Als eines Tages der Teufel bei einem Spaziergang durch den Schremser Wald auf den Granitrestling traf, stieß er mit seiner Fußspitze dagegen und schob in so auf den kleinen Stein, dass er zum Wackelstein wurde. Ein alter Waldviertler Brauch besagt, dass der Stein einen Hexenschuss heilt, wenn man bei abnehmendem Mond darunter hindurchkriecht.
Der Wackelsteinweg ist mit einer Länge von 4,8 Kilometern, 43 Höhenmetern und einer durchschnittlichen Dauer von 1 Stunde und 15 Minuten ein eher gemütlicher Wanderweg, der sich auch mit Kindern gut meistern lässt.
Wer gerne noch ein bisschen weiter gehen möchte, kann nach Aalfang wandern. Entlang des Hüttenweges quert ihr die Bahngleise und findet mitten im Wald zwei besondere Steine: Striezel und Scherzel. Die zwei Granitsteine erinnern stark an einen Striezel Brot, von dem gerade das Scherzel abgeschnitten wurde. Der Wanderweg verlängert sich so um gute 3 Kilometer und etwa 40 Minuten Gehzeit.
Wanderparadies Naturpark Blockheide in Gmünd
Die Rundtour durch den Naturpark Blockheide ist eine leichte angenehme Wanderung durch eine der schönsten Gegenden Europas. Vom Parkplatz in Großeibenstein startet der Weg und führt sogleich zu zwei Naturdenkmälern: Dem Wackelstein I und dem Koboldstein. Mit Spielplatz, Aussichtsturm und Jausenstation lockt die Gmündner Höhe (519 Meter). Weiter Richtung Süden, vorbei am Blockheideteich mit der Hubertuskapelle führt die Tour zum Teufelsbett. Die Sage erzählt, dass der Teufel in der Blockheide auf Seelenfang ging. Doch die Waldviertler waren standhaft und ließen sich nicht verderben. Müde von den vielen Abweisungen stahl der Teufel sich Bettzeug von den Leuten und legte sich auf einem Heuhaufen zur Ruhe. Doch die klugen Waldviertler hatten das Bettzeug mit Flöhen gefüllt und als diese sich im Fell des Teufels festbissen, sprang er auf und rief: „Zu Stein soll dieses Bett werden.“
Die nächste imposante Sehenswürdigkeit ist der Christophstein, der sich in nordöstlicher Richtung befindet. An der Oberseite des Steins befinden sich einige Becken. Der Legende nach rühren diese Vertiefungen von Fußabdrücken des heiligen Christopherus. Ein anderer Name für den Christophstein ist auch „Christus- oder Bründlstein“, da die heilige Maria auf einer Wanderung das Christuskind aus dem Steinbründl trinken habe lassen.
Der Weg führt nun vorbei am Wackelstein II zu einem besonderen Wanderhighlight: Die sogenannten Mondteiche sind ehemalige kleine Steinbrüche, die von Seerosen gesäumt malerisch und still zum Verweilen einladen.
Weiter führt der Wanderweg in Richtung Norden zum Pilzstein. Es reicht ein Blick, um zu erkennen, woher er seinen Namen hat. Mit seinen 200 Tonnen weiß der Granitkoloss zu imponieren. Auf dem Rückweg nach Großeibenstein könnt ihr noch den Wackelstein III bewundern.
Mit einer durchschnittlichen Gehzeit von 1 Stunde und 45 Minuten, 103 Höhenmetern und 5,4 Kilometern Länge ist auch diese Tour kinder- und familienfreundlich.
Steinreich sind wir hier im Waldviertel, das uns endloses Wanderglück bietet und uns mit unzähligen wunderschönen und imposanten Naturdenkmälern samt all den dazugehörigen spannenden Geschichten immer wieder zum Staunen bringt. In diesem Sinne geben wir euch noch einen Spruch mit auf den Wanderweg: Bei jedem Schritt in der Natur, bekommt man weit mehr als man sucht.
