Granit ist ein echter Superstar – seine natürliche Robustheit macht ihn zum absoluten Allrounder für Haus & Garten. Kein Wunder also, dass auch einige gigantische Bauwerke der Welt nicht auf den praktischen Naturstein verzichten wollten. Den gegenseitigen Weltruhm haben sowohl Granit als auch Bauwerk in jedem Fall verdient.
Washington Monument
Der weltberühmte Turm vor dem Kapitol in Washington, D.C. sollte dem ersten Präsidenten der USA, George Washington, ein Denkmal setzen. Dafür hat sich der Architekt Robert Mills ganze 36 Jahre Zeit gelassen. Die Errichtung des Wahrzeichens verschlang 1,2 Millionen US-Dollar – und tonnenweise verschiedene Gesteinsorten.
Die nahegelegenen Appalachen bieten eine Vielzahl verschiedenen Gesteins, wodurch ein Materialmix der besonderen Sorte zustande kam: Das fertige Washington Monument besteht unter anderem aus Kalkstein, Jade, Gneis, Dolomit und 1,5 Tonnen Aluminium für die Kuppel.
Der Löwenanteil des 169 Meter hohen Obelisken besteht aber aus Marmor und Granit. Ganze 90.000 Tonnen Marmor aus verschiedenen Steinbrüchen und 36.000 Tonnen Granit aus den Appalachen verleihen dem Washington Monument die Stabilität, für die es seit 1884 steht.
Mount Rushmore
George Washington und Granit scheinen untrennbar zu sein, denn in den USA gibt es ein weiteres Präsidenten-Denkmal, das aus Granit besteht. Der 1745 Meter hohe Mount Rushmore steht in den Black Hills in South Dakota und ehrt neben George Washington noch seine Nachfolger Thomas Jefferson, Theodore Roosevelt und Abraham Lincoln.
Die Portraits der vier bedeutenden Präsidenten wurden direkt in die Oberfläche des Granitberges gemeißelt. Auch andere Bildhauer haben längst erkannt, dass Granit ein dankbares Kunstmaterial ist – aber die Umgestaltung eines natürlichen Berggipfels in diesem Ausmaß ist bis heute beispiellos.
Die Präsidentenköpfe nehmen über fünf Quadratkilometer purer Granitfläche in Anspruch. Der Architekt John Gutzon de la Mothe Borglum hat damit ein Denkmal für die Ewigkeit geschaffen – die Ehrung vier der bedeutendsten Persönlichkeiten in der Geschichte der USA ist wortwörtlich in Stein gemeißelt.
Berliner Dom
Aber auch außerhalb der USA hat unser Superstar Granit es zu großer Berühmtheit geschafft. Unsere direkten Nachbarn in Deutschland haben beim Bau eines ihrer berühmtesten Wahrzeichen nicht auf den unverwüstlichen Naturstein verzichtet.
Der Berliner Dom wurde in den Jahren 1894 bis 1905 errichtet und ist seither die größte evangelische Kirche Deutschlands. Das 98 Meter hohe Gebäude bietet Sitzplätze für 1390 Besucher.
Das Gebäude selbst besteht zwar aus Kalkstein und Sandstein, die massive Treppe am Haupteingang aber besteht aus Granit aus Polen. Der sogenannte Schlesische Granit trägt somit seit Jahrzehnten die Besucher in die heiligen Hallen.
Granitschale im Berliner Lustgarten
Wir bleiben in der deutschen Hauptstadt. Im Lustgarten, dem Platz vor dem Alten Museum, steht ein Kunstwerk, dass dem Granit selbst ein Denkmal setzt. Die Granitschale wurde Ende des 18. Jahrhunderts vom damaligen König Friedrich Wilhelm III. bestellt und daraufhin von 20 Steinmetzen aus einem einzigen Granitblock gemeißelt.
Das Endergebnis ist ein massives Monument mit einem gewaltigen Umfang von über 20 Metern und einem Gewicht von unglaublichen 75 Tonnen. Die Schale ist ein unverwüstliches Zeichen für die Robustheit, aber auch die Kunstfertigkeit unseres Superstars.
Georgia Guidestones
Wir schließen mit einem Mysterium: Im US-Bundesstaat Georgia steht ein Monument aus sechs massiven Granitplatten. Und obwohl eine Tafel sämtliche Details zur Errichtung der Platten preisgibt, weiß bis heute niemand, wer den Bau in Auftrag gegeben hat, wie dieser finanziert wurde oder auch nur, wer Eigentümer des Landes ist, auf dem das Monument steht.
Neben Informationen über Gewicht, Höhe und Maße der Guidestones selbst verraten die Tafeln Astronomische Details, berichten von einer Zeitkapsel, die angeblich unterhalb vergraben ist und deuten auf die Himmelsrichtungen.
Der eigentliche Zweck – und gleichzeitig das größte Geheimnis der Granitplattengruppe – sind aber die Botschaften im Stil von Regeln, die sich an die gesamte Menschheit richten und in acht verschiedenen Sprachen in den Stein graviert wurden. Das Monument sagt über sich selbst: „Mögen dies Wegsteine in ein Zeitalter der Vernunft sein.“
Die Georgia Guidestones werden ihre Botschaften noch viele Jahrzehnte an die Menschheit richten – schließlich war der unbekannte Architekt so schlau, sie ihn unverwüstlichen Granit zu meißeln. Und zu sagen: „Lass der Natur Raum“.